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  • Führung ohne Hierarchie: Teams erfolgreich leiten ohne Weisung

    Führung ohne formelle Macht ist in modernen Teams unverzichtbar. Erfahren Sie, welche Strategien und Fähigkeiten notwendig sind, um Teams auch ohne hierarchische Autorität erfolgreich zu führen. Laterale Führung gewinnt in modernen Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Besonders in agilen, projektbasierten und interdisziplinären Teams sind die traditionellen Hierarchien oft nicht vorhanden oder nicht mehr relevant. In vielen Organisationen ist die klassische Hierarchie durch flache Strukturen und flexible Netzwerkmodelle ersetzt worden, die oft in wechselnden Teamkonstellationen arbeiten. Führungskräfte ohne formelle Autorität müssen ihre Teams motivieren und leiten, ohne auf die traditionellen Machtinstrumente wie Anordnungen oder disziplinarische Maßnahmen zurückgreifen zu können. Dies kann besonders herausfordernd sein, wenn Teammitglieder nicht direkt unterstellt sind oder in anderen Abteilungen und Funktionen arbeiten. 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  • Preboarding: Der Schlüssel zu einem gelungenen Onboarding

    Erfolgreiches Onboarding beginnt schon vor dem ersten Arbeitstag. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Preboarding-Maßnahmen Sie ergreifen können, um neue Mitarbeiter:innen willkommen zu heißen und erfolgreich in Ihr Unternehmen einzuführen. Ein gelungenes Preboarding ist entscheidend dafür, dass neue Mitarbeiter:innen gut in ihrem neuen Job ankommen und schnell produktiv werden. In der Zeit zwischen der Entscheidung für eine Person und dem ersten Arbeitstag haben Sie die Gelegenheit, Unsicherheiten abzubauen und das Engagement von Anfang an zu fördern. Während das Onboarding oft im Vordergrund steht, wird die Phase des Preboarding noch häufig unterschätzt.   1. In der Entscheidung bestärken Sobald der Arbeitsvertrag unterzeichnet ist, sollte der Kontakt nicht abreißen. Eine herzliche Willkommensnachricht – sei es per E-Mail, Video oder sogar durch eine handschriftliche Karte – kann dazu beitragen, dass sich neue Mitarbeiter:innen in ihrer Entscheidung für die Organisation bestätigt fühlen. Teilen Sie mit, dass Sie sich auf die Zusammenarbeit freuen und geben Sie einen kurzen Überblick über die nächsten Schritte. Dies schafft Vorfreude und signalisiert, dass die Entscheidung richtig war.   2. Persönliche Kontaktaufnahme Auch wenn das Arbeitsverhältnis noch nicht begonnen hat, können Sie ein virtuelles Treffen oder vielleicht sogar ein Mittagessen vereinbaren, um offene Fragen zu klären und erste Eindrücke auszutauschen. Dies zeigt den neuen Mitarbeiter:innen, dass sie als Individuen wahrgenommen und wertgeschätzt werden, und baut eventuelle Hürden ab. Haben Sie keine Scheu vor dem persönlichen Kontakt in der Preboarding-Phase. Schließlich hoffen Sie doch beide auf eine möglichst fruchtbare Zusammenarbeit.   3. Administrative Schritte leicht machen Administrative Aufgaben können den Einstieg erschweren, wenn sie nicht rechtzeitig und gut organisiert erledigt werden. Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Unterlagen, wie z.B. der Arbeitsvertrag, ein Organisationshandbuch, Zugangsdaten oder wichtige Formulare, frühzeitig digital bereitgestellt werden. Ein strukturierter Ablaufplan für die ersten Tage, der alle administrativen Schritte enthält, hilft neuen Mitarbeiter:innen, den Überblick zu behalten. Dies kann durch eine zentrale Plattform oder ein digitales Willkommenspaket erleichtert werden, das auch wichtige Informationen zur Unternehmenskultur und erste Schulungsmaterialien enthält.   4. Orientierung für den ersten Tag Ein weiterer zentraler Schritt im Preboarding ist die Organisation des ersten Arbeitstages. Ein klarer Plan für den ersten Arbeitstag nimmt neuen Mitarbeiter:innen die Nervosität und hilft ihnen, sich schnell zurechtzufinden. Bereiten Sie einen Tagesplan vor, der Meetings, Kennenlernrunden und Einführungen in die wichtigsten Tools und Arbeitsprozesse enthält. Stellen Sie sicher, dass der Arbeitsplatz – sei es im Büro oder im Homeoffice – vollständig eingerichtet ist und alle technischen Geräte funktionieren.   5. Erste Woche planen und vorbereiten Die erste Woche ist entscheidend dafür, wie schnell sich neue Mitarbeiter:innen produktiv einbringen können. Planen Sie daher die ersten Tage und Wochen sorgfältig und setzen Sie klare Ziele. Ein strukturierter Einarbeitungsplan, der die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der ersten Wochen abdeckt, gibt neuen Mitarbeiter:innen eine klare Richtung und hilft ihnen, sich von Anfang an auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Stellen Sie sicher, dass regelmäßige Check-ins mit den Führungskräften und dem Team stattfinden, um den Fortschritt zu besprechen und eventuelle Fragen zu klären. Eine frühzeitige Zuweisung eines Buddys oder Mentors, der als erster Ansprechpartner dient, kann zusätzlich zur Orientierung beitragen.   Autor: Mag. Alfred Faustenhammer Seminartipp! Mitarbeiter:innen wirksam fördern und halten
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  • Frühzeitige Kritik und schrittweise Eskalation

    Viele Führungskräfte neigen dazu, Probleme mit der Leistung ihrer Mitarbeiter:innen zu lange zu ignorieren, aus der Hoffnung heraus, dass sich die Situation von selbst verbessert. Doch oft führt diese Zurückhaltung dazu, dass sich Frustration aufbaut und schließlich in impulsiven Reaktionen wie persönlichen Vorwürfen, ungezügeltem Ärger oder gar einer ungeplanten Kündigung mündet. Um solche Szenarien zu vermeiden, ist es entscheidend, frühzeitig Kritik zu üben und die Intensität der Reaktion in kleinen Schritten zu steigern.  Thomas, ein junger Mitarbeiter, produziert regelmäßig fehlerhafte Teile, weil er die Maschinenkalibrierung nicht korrekt durchführt. Robert, sein Schichtleiter, spricht Thomas zeitnah darauf an und erklärt ihm die Wichtigkeit der richtigen Kalibrierung. Nachdem die Fehler weiter bestehen, verdeutlicht Robert in einem erneuten Gespräch die Auswirkungen auf den Ausschuss und die Produktionseffizienz. Er zeigt seinen Ärger über die mangelnde Sorgfalt deutlich. Da sich nichts ändert, wird Thomas vorübergehend auf einfachere Aufgaben versetzt. Robert setzt ihm eine Frist, um die Fehlerquote zu verbessern, mit der klaren Androhung weiterer Sanktionen, falls keine Verbesserung erfolgt. Was sind die einzelnen Schritte der Eskalation, die in diesem Beispiel gezeigt werden?   1. Fehler und mangelnde Leistung rasch ansprechen Der erste Schritt ist, Leistungsprobleme oder unangemessenes Verhalten zeitnah anzusprechen. Wenn Sie bemerken, dass ein Mitarbeiter nicht die erwartete Leistung erbringt oder Fehler macht, sollte ein klärendes Gespräch nicht aufgeschoben werden. Ein zeitnahes Feedback ermöglicht es, Missverständnisse zu klären und den Mitarbeiter rechtzeitig auf die Problematik hinzuweisen. Halten Sie das Gespräch in einem konstruktiven Ton und bieten Sie konkrete Beispiele an, um das Verhalten zu veranschaulichen.   2. Dringlichkeit spüren lassen Nachdem die Probleme angesprochen wurden, ist es wichtig, dem Mitarbeiter die Dringlichkeit der Situation zu vermitteln. Dies bedeutet, klar zu kommunizieren, dass die Leistung verbessert werden muss und dass dies keine bloße Empfehlung ist, sondern eine notwendige Veränderung. Setzen Sie klare und realistische Erwartungen, bis wann erste Fortschritte sichtbar sein sollten. Dies kann durch konkrete Zielvorgaben oder Leistungskennzahlen unterstützt werden. Falls Sie unangemessenes Verhalten ansprechen, beschreiben Sie auch im Detail welches Verhalten Sie sich in Zukunft erwarten.   3. Unzufriedenheit und Ärger zeigen Sollte sich trotz klarer Kommunikation und der Vermittlung der Dringlichkeit keine Verbesserung einstellen, ist es an der Zeit, auch die emotionale Komponente ins Spiel zu bringen. Führungskräfte dürfen ruhig zeigen, dass sie unzufrieden und verärgert sind, wenn sich keine Fortschritte abzeichnen. Dies sollte jedoch nicht im Sinne eines Ausbruchs geschehen, sondern kontrolliert und gezielt eingesetzt werden, um den Ernst der Lage zu unterstreichen. Hier geht es darum, dem Mitarbeiter bewusst zu machen, dass sein Verhalten auch die Zusammenarbeit und das Vertrauen zu Ihnen beeinträchtigt. Das bedeutet nicht, dass Sie Ärger spielen sollen, wenn Sie nicht verärgert sind. Aber Sie können sehr wohl einen Teil des Zorns ansprechen, der in Ihnen kocht.   4. Erste Sanktionen setzen Wenn nach wiederholter Ansprache und klar geäußerter Unzufriedenheit weiterhin keine Verbesserung erfolgt, ist es notwendig, erste Sanktionen zu setzen. Dies können Maßnahmen wie das Entziehen interessanter Tätigkeiten, das Aussetzen von Vergünstigungen oder die Ankündigung einer formellen Abmahnung sein. Solche Schritte verdeutlichen dem Mitarbeiter, dass die Situation eine neue Stufe der Ernsthaftigkeit erreicht hat. Sanktionen sollten immer verhältnismäßig sein und der Schwere des Problems entsprechen.   5. Konsequenzen aufzeigen und Frist setzen Der letzte Schritt in der Eskalationskette besteht darin, konkrete Konsequenzen aufzuzeigen und eine Frist zu setzen, innerhalb derer die Leistung verbessert oder das Verhalten geändert werden muss. Dies kann die Ankündigung weiterer Sanktionen oder im Extremfall die Androhung einer Kündigung sein, sollte sich die Leistung nicht innerhalb des festgelegten Zeitraums verbessern. Setzen Sie dabei eine klare Frist und formulieren Sie konkrete Erwartungen, die erfüllt werden müssen.   Autor: Alfred Faustenhammer Seminartipp! Schwierige Führungssituationen gelassen bewältigen
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  • ChatGPT für Fortgeschrittene: Was kann die Plus-Version?

    ChatGPT ist längst keine Neuheit mehr und viele nutzen es bereits, um Texte zu schreiben, Fragen zu beantworten oder kreative Ideen zu entwickeln. Doch wussten Sie, dass es eine erweiterte Version gibt, die Ihnen noch mehr Möglichkeiten bietet? Die kostenpflichtige Version von ChatGPT-Plus bietet zusätzliche Funktionen, mit denen Sie sich Ihren Arbeitsalltag noch mehr erleichtern können.   1. Schnelligkeit Die deutlich höhere Reaktionsgeschwindigkeit ist einer der größten Vorteile der Plus-Version. Bei der kostenlosen Version müssen Sie zu Stoßzeiten manchmal länger auf eine Antwort warten, während Sie bei der erweiterten Version einen priorisierten Zugang genießen und umgehend Antworten erhalten. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie eine schnelle Reaktion benötigen oder einfach keine Zeit verlieren möchten.   Mögliche Anwendungsbeispiele: Wenn Sie dringende Fragen, zum Beispiel zu einem Kundenproblem, beantworten müssen, erhalten Sie ohne Verzögerung Ihre Antwort. Sie arbeiten an einem zeitkritischen Projekt und wollen kontinuierliche Unterstützung haben, dann bremst Sie die Plus-Version nicht dabei aus.   2. Zugriff auf GPT-4 Der Zugang zu GPT-4, der neuesten und leistungsfähigsten Version von ChatGPT, ist wohl der größte Unterschied zwischen der kostenlosen und der Plus-Version. GPT-4 verarbeitet nicht nur komplexe Anfragen deutlich besser, sondern liefert auch präzisere Antworten. Die Antworten sind detaillierter und enthalten oft weiterführende Informationen, die gerade bei komplexen Anfragen hilfreich sein können.   Mögliche Anwendungsbeispiele: Bei der Analyse von Fachartikeln und Studien hilft Ihnen GPT-4 auch, komplexe Inhalte verständlich zusammenzufassen und kann Ihnen weiterführende Fragen beantworten. Für komplexe Berechnungen liefert Ihnen GPT-4 eine Schritt für Schritt Anleitung und führt Sie nicht nur durch den gesamten Rechenweg mit detaillierten Erklärungen, sondern liefert auch ein exaktes Ergebnis.   3. Web-Browsing Ein weiterer großer Pluspunkt ist das Web-Browsing-Plugin, mit dem Sie ChatGPT-Plus aktuelle Informationen direkt aus dem Internet abrufen lassen können. So haben Sie immer Zugriff auf die neuesten Entwicklungen und Daten.   Mögliche Anwendungsbeispiele: Ohne mehrere Seiten durchforsten zu müssen, können Sie ChatGPT-Plus direkt tagesaktuelle Marktanalysen oder Börsenkurse abfragen lassen. Ebenso können Sie sich einen Überblick über aktuelle Markttrends verschaffen oder eine Wettbewerbsanalyse durchführen lassen. Bei der Recherche können Sie wertvolle Zeit sparen, denn die Plus-Version kann Ihnen zu Ihrem gefragten Thema relevante Artikel, Berichte oder Statistiken heraussuchen (und auf Wunsch auch zusammenfassen).   4. Bildgenerierung und -bearbeitung Auch Bilder als kreative Visualisierung Ihrer Projekte oder Präsentationen, können in der Plus-Version erstellt und bearbeitet werden. Mithilfe von DALL-E, einem integrierten KI-Bildgenerator, können Sie einzigartige Grafiken erstellen lassen oder sogar bereits bestehende Bilder bearbeiten lassen.   Mögliche Anwendungsbeispiele: Für Ihre Social-Media-Kampagne können Sie schnell und einfach ansprechende Grafiken erstellen, die Sie direkt an Ihre Zielgruppe anpassen lassen können. Bereits bestehende Bilder, Skizzen oder Entwürfe können Sie hochladen und weiterbearbeiten, zum Beispiel den Hintergrund ändern oder ein fehlendes Detail hinzufügen lassen. Hinweis: Um transparent zu bleiben und ethische Richtlinien einzuhalten, wird bei der Veröffentlichung KI-generierter Bilder die Kennzeichnung „KI-generiert“ empfohlen.   5. Hochladen und Analysieren von Dateien Die Möglichkeit eigene Dateien hochzuladen und analysieren zu lassen, ist eine wichtige Funktion, die vor allem im Arbeitsalltag einen großen Vorteil bietet. Ganz gleich ob es sich um Excel-Tabellen, PDFs oder Word-Dokumente handelt – ChatGPT-Plus kann die Dateien durchsehen, analysieren und Ihnen gezielt Informationen liefern. So sparen Sie sich aufwendige manuelle Arbeit und können sogar umfangreiche Daten effizient verarbeiten.   Mögliche Anwendungsbeispiele: In einer umfangreichen Excel-Tabelle stimmt eine Berechnung plötzlich nicht mehr? Eine falsche Formel, eine fehlende Zelle oder eine Zahl, die aus Versehen überschrieben wurde, können schwer zu finden sein. Die Plus-Version kann innerhalb von wenigen Sekunden den Fehler finden und Ihnen eine Korrektur vorschlagen. Lange Berichte oder Studien können Sie in kürzester Zeit nicht nur analysieren lassen, sondern auch die wichtigsten Abschnitte oder Trends herausfiltern. Hinweis: Um den Schutz Ihrer persönlichen und geschäftlichen Informationen zu gewährleisten, wird empfohlen, keine sensiblen und vertraulichen Daten hochzuladen.   6. Eigene GPTs entwickeln Stellen Sie sich vor, Sie können einen (KI-gesteuerten) Assistenten ganz nach Ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen gestalten – denn genau das ist ein weiteres Highlight der Plus-Version: die Möglichkeit eigene GPTs zu erstellen. Ganz gleich, ob Sie einen KI-Assistenten für Ihre Marketingzwecke oder zur Datenanalyse benötigen – Sie können Ihre persönlichen GPTs ganz nach Ihren Anforderungen konfigurieren und trainieren (und das sogar ohne Programmierkenntnisse).    Mögliche Anwendungsbeispiele: Für häufig gestellte Kundenanfragen können Sie einen Kundensupport-Assistenten erstellen, der automatisiert auf E-Mails hilfreiche Antworten gibt. Sie können Ihren eigenen Text-Chatbot entwickeln, der basierend auf Ihren Vorgaben verschiedenste Texte generieren kann, die genau auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Hier finden Sie weiterführende Tipps für die Erstellung eines Stilistik-Chatbots.   Autorin: Sandra Jakimovska Seminartipp: ChatGPT für Fortgeschrittene
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  • Besser schreiben (lassen): Mit Wolf Schneider und dem eigenen Stilistik-Chatbot

    Text-KIs wie ChatGPT oder Claude schreiben weder besonders gute noch besonders schlechte Texte. Aber was, wenn man ihnen das Know-how von Wolf Schneider, dem deutschen Stilpapst einimpft? So trainieren Sie Ihren eigenen Text-Chatbot! Wann immer es in meinen Text-Seminaren um den Schreib-Stil geht, verweise ich auf die klugen und natürlich gut geschriebenen Bücher von Wolf Schneider. Im Laufe seiner langen Karriere war er Journalist, legendärer Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Sachbuchautor und Leiter der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg – und er ist zu einer Stil-Ikone unserer Sprache geworden. Wer sich an Wolf Schneiders Empfehlungen hält, schreibt sehr gutes Deutsch. Sehr gutes Deutsch ist klar, kurz, verständlich, schnörkellos und lebendig. Sehr gutes Deutsch ist in der Wortwahl präzise, wirkt leicht dahingeschrieben und unspektakulär. Und: Sehr gutes Deutsch ist leider schwierig zu schreiben. Warum? Weil dahinter gute Gedanken stecken müssen. Nur schwache Texter:innen werfen mit sprachlichen Nebelbomben um sich und verstecken seichte, unausgegorene und unlogische Gedanken hinter schillernden Wortkaskaden und Sätzen, die auf einen kurzfristigen Blendungs-Effekt abzielen. Das gilt für Journalismus, Werbung, PR und Belletristik gleichermaßen – ja, sogar für Lyrik. Seine Thesen zur Stilistik formulierte Wolf Schneider in vielen Büchern: Wörter machen Leute. Magie und Macht der Sprache Deutsch für Profis Deutsch für Kenner. Die neue Stilkunde Deutsch fürs Leben. Was die Schule zu lehren vergaß Deutsch für Werber Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte Speak German! – Warum Deutsch manchmal besser ist. Gewönne doch der Konjunktiv! Sprachwitz in 66 Lektionen Deutsch für junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt Deutsch lebt! Ein Appell zum Aufwachen Sie alle sind lesenswert. Wer aber nur eines lesen will, sollte „Deutsch für junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt“ kaufen. Schneider betätigte sich eine Zeit lang als Video-Blogger auf der Süddeutschen-Online. Leider ist der gesamte Vlog nicht mehr on-air. Einen Beitrag gibt es noch: Speak Schneider! (2): Liebe Deutschlehrer! Für eine 2012 erschienene Verlagsbeilage der Wochenzeitung „Die Zeit“ hat Wolf Schneider eine Deutsch-Stilkunde in 20 Lektionen verfasst. Sie ist in ihren wichtigsten Teilen online abrufbar auf Zeit Online: Stilkunde Deutsch   Wolf Schneiders wichtigste Thesen – kurz zusammengefasst:¹ Im Anfang war das Tun: Warum wir die Verben lieben sollten Zählen wir die Silben: Kurze Wörter bleiben hängen Nennen wir´s beim Namen: Konkrete Wörter haften besser Geizen wir mit Adjektiven: Überflüssig sind erstaunlich viele Seien wir ein bisschen unbequem: Redensarten schläfern uns ein Vermeiden wir den Überdruss: Modewörter sind meist albern Warum wir am Passiv leiden: Es ist die hässlichste Form des Verbs Misstrauen wir den Synonymen: Nur Deutschlehrer lieben sie Verachten wir den Wissenschaftsjargon König der Sätze: Der Hauptsatz ist der älteste – und immer erste Wahl Wörter in Bewegung: Wie wir den Satzanfang variieren können Die Krone der Hässlichkeit: Bürokraten sind in sie vernarrt Nur für Gedächtniskünstler: Die vermaledeiten vorangestellten Attribute Die schöne heikle Nebensache: Wie wir mit Nebensätzen umgehen sollten Wie lange darf ein Satz sein? So lange, wie ihn unser Atem trägt Mit Satzzeichen Musik machen: Es gibt mehr als Punkt und Komma Gliedern kann nicht schaden: Erst denken, dann schreiben Die Kunst des Anfangs: Nach 20 Sekunden ist alles vorbei Die Kraft der Bilder: Sie schaffen Farbe und Wärme Der Wille zum Verzicht: Wenn alles gesagt ist, sollte der Text enden.   Der Stil-Assistent: So trainieren Sie Ihren eigenen Stil-Chatbot mit ChatGPT4 oder Claude In ChatGPT 4.0 einfach im Profil auf „Meine GPTs“ gehen und einen neuen erstellen. Dann benennen, kurz beschreiben, worum es geht – und dann unter „Wissen“ sämtliche relevanten Dokumente hochladen. Sie bilden den Wissenshorizont des Chatbots. „Wissen“ kann für den Chatbot alles Mögliche sein: Präsentationen, Style-Guides, Wording-Guides, Tone of Voice-Dokumente, bisherige sehr gute Texte, Referenztexte ... oder zum Beispiel ein Dokument mit der Auflistung der 20 Punkte von oben. Besonders gründliche Chatbot Ersteller:innen fassen die Bücher von Wolf Schneider zusammen und füttern damit den Bot. Wichtig ist nur, dass der Bot immer aufgefordert wird, diese Daten zu analysieren und inhaltlich abzuspeichern. Bei jeder Eingabe oder Abfrage zieht der Chatbot dann Wissen aus dieser Datenbank. Also: Je mehr und je relevantere Daten man uploadet, desto besser sind danach die Abfrage-Ergebnisse. Wer statt ChatGPT das fürs Texten besser geeignete „Claude“ verwendet, geht genau gleich vor – nur heißt der eigene GPT in Claude „Projekte“ und die Wissensdatenbank heißt „Project Knowledge“. Der Ablauf ist danach gleich wie in ChatGPT.   Unser Service für Sie: Ein paar Trainingsdaten für Ihren persönlichen Stil-Chatbot! Und wenn wir Sie jetzt überzeugt haben, dass ein Text-Chatbot Sinn macht, dann kommt hier als besonderes Service der erste Wissensinput: Sie können diese Punkte gerne für Ihr Project Knowledge oder Ihren ChatGPT Chatbot verwenden. Einfach copy and paste, in ein Dokument speichern und hochladen – und zur Sicherheit einen Prompt dieser Art nachschicken: „Ich habe dir Texttipps von Wolf Schneider raufgeladen. Bitte speichere sie ab und beziehe dich bei Abfragen auf dieses Wissen.“   Hier eine ausführlichere Liste, welche Punkte Wolf Schneider für den guten Stil wichtig sind.   1. Im Anfang war das Tun: Warum wir die Verben lieben sollten Verben machen Texte lebendig und aktiv Sie transportieren die Hauptaussage und Handlung Starke Verben statt schwacher Substantivierungen verwenden Prägnante Verben statt Hilfsverben und Modalverben einsetzen   2. Zählen wir die Silben: Kurze Wörter bleiben hängen Einsilbige und zweisilbige Wörter sind am verständlichsten Lange Komposita vermeiden oder mit Bindestrichen trennen Faustregel: Je kürzer ein Wort, desto besser wird es verstanden   3. Nennen wir's beim Namen: Konkrete Wörter haften besser Abstrakte Begriffe durch konkrete, bildhafte Wörter ersetzen Spezifische statt allgemeine Ausdrücke verwenden Das Konkrete spricht die Sinne an und bleibt im Gedächtnis   4. Geizen wir mit Adjektiven: Überflüssig sind erstaunlich viele Adjektive kritisch hinterfragen und oft weglassen Nur aussagekräftige, nicht-redundante Adjektive verwenden Starke Verben und Substantive machen viele Adjektive überflüssig   5. Seien wir ein bisschen unbequem: Redensarten schläfern uns ein Abgenutzte Floskeln und Redewendungen vermeiden Stattdessen frische, unverbrauchte Formulierungen finden Kreativ und originell formulieren weckt Aufmerksamkeit   6. Vermeiden wir den Überdruss: Modewörter sind meist albern Trendige Buzzwords und Anglizismen sparsam einsetzen Zeitlose, präzise Ausdrücke bevorzugen Sprachliche Moden kommen und gehen schnell wieder   7. Warum wir am Passiv leiden: Es ist die hässlichste Form des Verbs Passivkonstruktionen in Aktivsätze umwandeln Das Aktiv macht Texte lebendiger und direkter Im Passiv bleibt oft unklar, wer handelt   8. Misstrauen wir den Synonymen: Nur Deutschlehrer lieben sie Nicht krampfhaft nach Synonymen suchen Wortwiederholungen können Klarheit und Prägnanz schaffen Besser dasselbe Wort wiederholen als ein unpassendes Synonym   9. Verachten wir den Wissenschaftsjargon Komplizierte Fachbegriffe vermeiden oder erklären Verständlich für die Zielgruppe formulieren Fachchinesisch erschwert das Verständnis unnötig   10. König der Sätze: Der Hauptsatz ist der älteste – und immer erste Wahl Hauptsätze sind am leichtesten zu verstehen Komplexe Satzgefüge in Hauptsätze auflösen Faustregel: Ein Gedanke pro Satz   11. Wörter in Bewegung: Wie wir den Satzanfang variieren können Nicht immer mit dem Subjekt beginnen Satzanfänge abwechslungsreich gestalten Wichtige Informationen an den Satzanfang stellen   12. Die Krone der Hässlichkeit: Bürokraten sind in sie vernarrt Bürokratendeutsch und Amtssprache vermeiden Stattdessen natürlich und lebendig formulieren Verständlichkeit geht vor vermeintlicher Wichtigtuerei   13. Nur für Gedächtniskünstler: Die vermaledeiten vorangestellten Attribute Lange Attributketten vor dem Substantiv vermeiden Besser nachgestellte Attribute oder Relativsätze verwenden Zu viele vorangestellte Attribute überfordern die Leser:innen   14. Die schöne heikle Nebensache: Wie wir mit Nebensätzen umgehen sollten Nebensätze sparsam und gezielt einsetzen Nicht zu viele Informationen in Nebensätze packen Nebensätze können Hauptaussagen relativieren   15. Wie lange darf ein Satz sein? So lange, wie ihn unser Atem trägt Ideal sind 9-15 Wörter pro Satz Maximal 25-30 Wörter, dann neuen Satz beginnen Kurze und lange Sätze abwechseln für guten Lesefluss   16. Mit Satzzeichen Musik machen: Es gibt mehr als Punkt und Komma Satzzeichen bewusst und abwechslungsreich einsetzen Gedankenstriche, Doppelpunkte etc. strukturieren den Text Satzzeichen bestimmen Rhythmus und Melodie des Textes   17. Gliedern kann nicht schaden: Erst denken, dann schreiben Vor dem Schreiben die Struktur und Gliederung planen Roten Faden entwickeln und konsequent verfolgen Übersichtliche Gliederung erleichtert das Verständnis   18. Die Kunst des Anfangs: Nach 20 Sekunden ist alles vorbei Die ersten Sätze entscheiden über weiteres Lesen Mit einem Knaller beginnen, der neugierig macht Direkt zum Thema kommen, ohne lange Einleitung   19. Die Kraft der Bilder: Sie schaffen Farbe und Wärme Bildhafte Sprache und Vergleiche verwenden Abstraktes durch konkrete Bilder veranschaulichen Metaphern wecken Emotionen und bleiben hängen   20. Der Wille zum Verzicht: Wenn alles gesagt ist, sollte der Text enden Texte kürzen und Überflüssiges streichen Auf den Punkt kommen und nicht ausufern Ein prägnanter Schluss rundet den Text ab   PS: Nach einem TV-Interview fragte Wolf Schneider den zuständigen Redakteur: „Bin ich zu menschlich rübergekommen?“ ... was die KI wohl dazu meint?   ¹ Schneider, Wolf: Wie Sie besser schreiben. Eine Deutsch-Stilkunde in 20 Lektionen. In: Die Zeit, Beilage Nr. 20, 67. Jahrgang, Mai 2012.   Autor: Martin Gessoni Seminartipps!  Überzeugend texten mit KI-Unterstützung Mit individuellen GPTs zur persönlichen Assistenz
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