In manchen Unternehmen werden Klischees und Vorurteile gegenüber den verschiedenen Generationen gepflegt und als „Wahrheit“ hingestellt. Doch solche einseitigen Sichtweisen haben fatale Folgen im Arbeitsumfeld. 

 

Wie Generationenmanagement im Betrieb sicher nicht funktioniert!

Babyboomer gelten in manchen Unternehmen z.B. als konservative Workaholics, die nicht mit der digitalen Transformation mithalten können, während die Generation Z gerne als „faule“ und „verwöhnte“ Generation abgestempelt wird, die ständig nach Work-Life-Balance und Sinnhaftigkeit strebt. Doch Klischees und Vorurteile verhindern nicht nur eine konstruktive Zusammenarbeit, sondern blockieren langfristig den Erfolg des Unternehmens.

Die Reduktion von Mitarbeitenden auf ihre Generationenzugehörigkeit schafft ein spannungsgeladenes und trennendes Arbeitsklima im Unternehmen. Statt die Stärken der verschiedenen Altersgruppen zu nutzen, wird Kommunikation und Zusammenarbeit durch Missverständnisse und Konflikte behindert. Babyboomer, Generation X, Y und Z bringen unterschiedliche Perspektiven, Fähigkeiten und Erwartungen mit, die, wenn sie ernst genommen und richtig gemanagt werden, einen enormen Mehrwert für Betriebe und Organisationen schaffen können. Der Fokus auf Klischees wie „faule Gen Z“ oder „unflexible Babyboomer“ führt jedoch dazu, dass diese Vielfalt nicht genutzt wird.

Führungskräfte sollten sich daher nicht in Stereotypen verlieren, sondern auf ein konstruktives Generationenmanagement setzen, das auf gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und einer offenen Kommunikation basiert. Dies schafft eine Arbeitsatmosphäre, in dem die verschiedenen Generationen ihre jeweiligen Stärken einbringen können, ohne von Vorurteilen belastet zu werden.

 

Erfolgreiches Generationenmanagement: Welche Unternehmenskultur notwendig ist!

Eine Unternehmensführung, die ein erfolgreiches Generationenmanagement anstrebt, beruht auf folgenden grundlegenden Prinzipien:

1. Respekt und Offenheit: Die Wertschätzung unterschiedlicher Lebens- und Berufserfahrungen ist der Schlüssel zum Erfolg. Jede Generation hat etwas beizutragen, und jede Perspektive ist wertvoll. Voraussetzung dafür ist eine ehrliche, konstruktive Selbstreflexion und eine positive Wertehaltung!

2. Kommunikation auf Augenhöhe: Transparente und offene Kommunikation zwischen den Generationen hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Jüngere Mitarbeitende müssen wissen, dass ihre Ideen gehört werden, und ältere Mitarbeitende müssen das Gefühl haben, dass ihre Erfahrungen wertgeschätzt werden.

3. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Jede Generation hat ihre eigenen Erwartungen an Arbeitsbedingungen. Während Babyboomer oft eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben gewohnt sind, legen die Generationen Y und Z großen Wert auf Flexibilität und die Integration moderner Technologien.

4. Lernbereitschaft fördern: Mentoring-Programme, in denen Babyboomer ihre Erfahrungen weitergeben und gleichzeitig von der digitalen Expertise jüngerer Mitarbeiter:innen profitieren können, fördern den generationenübergreifenden Austausch. So kann eine Kultur des kontinuierlichen Lernens entstehen, in der alle voneinander profitieren.

 

Wie man die Generation Z am besten erreicht und rekrutiert

Die Generation Z unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihren Vorgängergenerationen. Sie sind digital aufgewachsen, schätzen Flexibilität und legen großen Wert auf sinnstiftende Arbeit. Um diese Generation erfolgreich zu rekrutieren und langfristig zu binden, müssen Unternehmen und Organisationen ihre Bedürfnisse und Erwartungen ernst nehmen.

Glaubwürdigkeit und Transparenz: Gen Z sucht nach Arbeitgeber:innen, die authentisch sind und eine klare Vision sowie positive Werte haben. Unternehmen sollten daher ihre Unternehmensphilosophie offen kommunizieren und zeigen, wie sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.

Technologieorientierung: Als Digital Natives erwartet die Generation Z, dass der Arbeitsplatz technologisch modern und effizient ist. Die Nutzung moderner Tools, flexible Arbeitsmöglichkeiten und eine starke Präsenz in sozialen Medien sind entscheidend für die Ansprache dieser Zielgruppe.

Flexibilität und Work-Life-Wellbeing: Für Gen Z steht Flexibilität hoch im Kurs. Sie schätzen es, ihre Arbeitszeiten an persönliche Bedürfnisse anpassen zu können und erwarten klare Strukturen, die Work-Life-Wellbeing ermöglichen.
Weiterbildung und Entwicklung: Die junge Generation legt großen Wert auf kontinuierliche Lernmöglichkeiten. Unternehmen sollten daher attraktive Weiterbildungsprogramme und Aufstiegschancen bieten, um die langfristige Motivation und Bindung dieser Generation sicherzustellen.

Purpose und Sinnhaftigkeit: Gen Z sucht nach einem „höheren Zweck“ in ihrer Arbeit. Es geht nicht nur um Gehalt oder Prestige, sondern um die Frage, wie der eigene Beitrag einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt hat. Unternehmen sollten dies in ihrer Kommunikation und Unternehmenskultur berücksichtigen.

 

Fazit: Erfolgreiches Generationenmanagement ist eine Frage der Unternehmenskultur!

Erfolgreiches Generationenmanagement bedeutet, Vorurteile und Stereotypen abzubauen und stattdessen auf Respekt, Offenheit und Zusammenarbeit zu setzen. Jedes Unternehmen, das die Vielfalt seiner Mitarbeitenden richtig managt und die Stärken der verschiedenen Generationen nutzt, wird die Produktivität erhöhen und nachhaltig erfolgreicher sein. Durch eine Unternehmenskultur, die Flexibilität, Weiterentwicklung und Sinnhaftigkeit in den Vordergrund stellt, können alle Generationen im Unternehmen langfristig motiviert werden und erfolgreich zusammenarbeiten.

 

Autor: Mag. Bernd Bruckmann

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