Um Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu motivieren, brauchen Sie weder Geld noch zusätzliche Ressourcen oder mehr Aufstiegschancen! Sie müssen nicht warten, bis sich die Rahmenbedingungen verändert haben oder mehr Mitarbeitende aufgenommen werden. 

Alles, was Sie benötigen, haben Sie schon jetzt in Ihrer Hand. Sie können Ihr eigenes Verhalten ändern und damit für mehr Motivation sorgen.

Was demotiviert Mitarbeiter:innen am meisten am Verhalten ihrer direkten Führungskraft? In den meisten Organisationen werden die folgenden fünf Verhaltensweisen genannt:

 

1. Unspezifische Delegation von Aufgaben

Mitarbeitende benötigen klare Anweisungen, um effektiv arbeiten zu können. Sprechen Sie über Anlass, Ziel, Rahmenbedingungen, Fristen und Ressourcen, wenn Sie Aufgaben weitergeben. Ziehen Sie bei allen wichtigen Projekten das Gespräch einem E-Mail vor, damit Sie herausfinden können, ob die Person die Delegation in Ihrem Sinn verstanden hat.

 

2. Mangel an Feedback

Regelmäßiges Feedback ist entscheidend für die persönliche und berufliche Entwicklung Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Wenn Mitarbeitende bemerken, dass ihr Beitrag zum Gesamterfolg wahrgenommen wird, steigert das ihre Motivation. Nicht nur Anerkennung, sondern auch achtsam geäußerte Kritik, kann daher bei Mitarbeiter:innen das Engagement erhöhen.

 

3. Zögern bei wichtigen Entscheidungen

Wenn Personalentscheidungen auf die lange Bank geschoben werden, bedeutet das nicht nur Ungewissheit, sondern regelmäßig auch Mehrarbeit für die Mitarbeiter:innen. Ähnlich verhält es sich auch bei Strategieentscheidungen und anstehenden Umstrukturierungen. Da Sie niemals absolute Gewissheit darüber haben werden, wie sich Menschen, Märkte oder Kundenbedürfnisse in Zukunft entwickeln, können Sie genauso gut gleich eine Wahl treffen.

 

4. Pendeln zwischen den Polen

Eine Führungskraft, die ihre Meinung ständig ändert, macht den Mitarbeiter:innen mehr Arbeit, als notwendig wäre. Das kann so weit führen, dass Mitarbeitende Anweisungen der Führungskraft zunächst prinzipiell ignorieren.  Sie warten lieber ab, ob die Führungskraft bei ihrer Entscheidung bleibt. Sobald Sie als Führungskraft eine Richtung vorgegeben haben, bleiben Sie doch zumindest so lange dabei, bis ersichtlich wird, ob es ein guter Weg ist. Falls das nicht der Fall ist, können Sie noch immer Ihre Meinung ändern.

 

5. Zurückhalten von wesentlicher Information

Woher können Sie wissen, welche Information für Ihre Mitarbeitenden wesentlich ist? Versetzen Sie sich doch in deren Perspektive! Angenommen Sie wären einer Ihrer Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen: Welche Information bräuchten Sie am dringendsten, um gute Arbeit machen zu können? Sie möchten doch sicher über Veränderungen bei Personal, Organisation und Prozessen informiert werden, damit Sie sich rechtzeitig darauf einstellen können, oder? Die meisten Mitarbeiter:innen interessieren sich auch sehr für die Meinung Ihres Vorgesetzten zu diesen Veränderungen. Sie zweifeln, dass Ihre Meinung gefragt sein könnte? Dann verfolgen Sie doch die Gespräche in der Kaffeeküche, beim Buffet oder während der Weihnachtsfeier. Denken Sie an einen wichtigen Grundsatz: Wenn Sie sich nicht erklären, wird es die Gerüchteküche tun.

Erkennen Sie bereits selbst, in welchem dieser Bereiche Sie sich noch verbessern können? In diesem Fall wissen Sie, worauf Sie in den nächsten Wochen achten können. Nehmen Sie sich nur nicht zu viel vor! Jede Veränderung einer langjährigen Gewohnheit benötigt Zeit und Geduld.

Falls Sie sich nicht sicher sind, in welchen der fünf Bereiche Sie sich noch entwickeln können, gebe ich eine Empfehlung, die einfach umzusetzen ist: Fragen Sie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen! Keine Führungskraft ist perfekt. Es ist keine Schande, über mögliche Schwächen offen zu sprechen. Schon die ernstgemeinte Frage nach Feedback zum Führungsverhalten, wird die Mitarbeitenden begeistern. Falls diese dann in der Folge auch noch Verbesserungen bemerken, wird die Motivation noch weiter steigen. Und das ganz ohne Lohnerhöhungen oder zusätzliche Mitarbeiter:innen.

 

Autor: Mag. Alfred Faustenhammer

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