Das wichtigste Ziel eines Mitarbeitergesprächs ist die Verbesserung der Zusammenarbeit in der Zukunft. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Im Mitarbeitergespräch können Sie die Weichen für die zukünftigen Erfolge stellen.

Es gibt daher einige Gesprächsthemen, die in vielen Mitarbeitergesprächen immer wieder auftauchen, aber von den wesentlichen Themen ablenken:

 

1. Tagesaktuelle Probleme und Krisen

Da ohnehin sehr wenig Zeit für Gespräche ist, werden rasch anstehende Probleme erörtert und am Rande auch noch die Formulare für das Mitarbeitergespräch ausgefüllt. Führungskraft und MitarbeiterIn gehen dann vielleicht sogar zufrieden aus dem Gespräch, weil ein Problem gelöst ist, aber sie merken bald, dass sich weder die Zusammenarbeit noch die Leistung des Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin verbessert hat.

 

2. Bekannte Meinungsunterschiede

Viele Führungskräfte und ihre MitarbeiterInnen kennen sich seit vielen Jahren. Sie wissen genau, in welchen Punkten sie unterschiedlicher Meinung sind. Für sie ist der Beginn des Mitarbeitergesprächs wie der Gong zur ersten Runde in einem Boxkampf. Beide Seiten wiederholen ihre Argumente zu Themen wie z.B.: Auszahlung von geleisteten Überstunden, Weiterbildung am Samstag, Urlaubseinteilung im Sommer, etc. Die Fronten verhärten sich und die Zusammenarbeit im nächsten Jahr wird noch schwieriger.

 

3. Rahmenbedingungen und Ressourcen

Manche MitarbeiterInnen bereiten sich auf ein Mitarbeitergespräch vor wie auf einen großen Einkauf. Sie schreiben eine Liste von Wünschen, die sie erfüllt haben möchten: zwei MitarbeiterInnen mehr, zusätzliche technische Ausstattung, Konferenzbesuche, etc. Auch wenn diese Anliegen berechtigt sind, verhindern Sie, dass im Mitarbeitergespräch über die bedeutsamen Themen gesprochen wird.

 

4. Fairness

In allen Organisationen gibt es Beispiele von mangelnder Fairness. MitarbeiterInnen bekommen zum Beispiel unterschiedlich bezahlt, obwohl sie dasselbe leisten. Für manche MitarbeiterInnen ist das eine unerträgliche Situation. Sie möchten, dass ihre Führungskraft diese Unfairness beseitigt. Sie bringen ihr Anliegen im Mitarbeitergespräch auch dann immer wieder vor, wenn die unmittelbare Führungskraft wenig daran ändern kann.

 

Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg

Sie können vermeiden, dass die meiste Zeit über diese Themen gesprochen wird, indem Sie sich auf jedes einzelne Gespräch vorbereiten. Legen Sie fest in welcher Reihenfolge Sie worüber sprechen wollen und stellen Sie den Ablauf am Beginn des Gesprächs vor. Vermeiden Sie es, die oben genannten Themen selbst zur Sprache zu bringen. Falls sie von Mitarbeiterseite zur Sprache gebracht werden, erklären Sie Sinn und Zweck des Mitarbeitergesprächs und nehmen sie den roten Faden des Gesprächs wieder auf. Sie könnten zur Klärung der sonstigen Anliegen (z.B.: Ressourcen) der MitarbeiterInnen auch einen eigenen Termin vereinbaren.

 

Welche Themen in einem Mitarbeitergespräch besprochen werden sollten erfahren Sie in folgenden Beiträgen:

-> Der Kern des jährlichen Mitarbeitergesprächs

-> Mitarbeitergespräch – Was sind die Themen und wie oft wird es geführt?

 

Autor: Mag. Alfred Faustenhammer

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